Mit diesem Satz beginnt Tolstois weltberühmter Roman Anna Karenina. Kaum eine Aussage ist so treffend und berührend zugleich wie dieses Zitat. Während für eine glückliche Familie viele Faktoren wie Liebe, gute Kommunikation, solide Finanzen und die Erziehung der Kinder stimmen müssen, braucht bei einer unglücklichen Familie nur einer dieser Faktoren nicht zu passen. Dieses Prinzip lässt sich auch auf andere Bereiche im Leben übertragen. Bereits 1997 hat der amerikanische Evolutionsbiologe Jared Diamond das Anna-Karenina-Prinzip in seinem Buch Guns, Germs, and Steel (deutsch: Arm und Reich) veröffentlicht. Bei ihm geht es darum, ob und wann eine Tierart domestiziert und auf einer Farm gezüchtet werden kann. Allgemein bedeutet es: Erfolg hat viele Faktoren, die stimmen müssen. Bei einem Misserfolg reicht ein Aspekt bereits aus, der nicht passt. Die entscheidende Frage ist, ob dieses Prinzip auch beim Investieren helfen kann. Gibt es Kriterien, die die Wahrscheinlichkeiten für eine erfolgreiche Vermögensverwaltung signifikant steigern? Verallgemeinern lässt es sich vermutlich nicht, da sowohl das Verständnis von Glück als auch von Erfolg individuell sehr unterschiedlich ist. Wenn allerdings klar ist, was wir unter Erfolg verstehen und was er für uns bedeutet, dann lassen sich die Faktoren, die ihn begünstigen, deutlich erkennen und umsetzen.
Niemand von uns kennt die Zukunft – weder in den Zeiten von Covid-19 noch sonst irgendwann. Wir wissen nicht, wann wir wieder zu einem „normalen“ Leben zurückkehren werden. Deshalb sind Aussagen von Anlageexperten wie „Das Schlimmste liegt bereits hinter uns!“ genauso fragwürdig wie die der Crash-Propheten „Wir bekommen eine riesige Inflation!“ oder „Es bricht alles zusammen!“. Damit werden Bedenken zerstreut bzw. Ängste bei den Menschen geschürt. Beides sind keine guten Ratgeber, denn wir alle kennen die Zukunft nicht. Außerdem ist es ein riesiger Unterschied, ob ich eine persönliche Meinung äußere oder ob ich Verantwortung für andere Menschen trage, wie z. B. für Ihr Depot. Die Auswirkungen meiner Entscheidungen muss ich deshalb genau abwägen. Als Kapitän auf einem Schiff in einem schwierigen Gewässer mit Eisbergen muss ich derzeit viel vorsichtiger agieren als in „normalen“ Zeiten. Wir dürfen im Bereich der Geldanlage nicht zum Stillstand kommen, sondern werden vorsichtig weiterfahren. „Vollgas geben“ ist derzeit nicht die bevorzugte Geschwindigkeit, auch wenn die Anleger am Ende gut aus der Sache rauskommen.
Checklisten sind nicht jedermanns Sache, aber sie können uns helfen, das herauszufinden, wonach wir suchen. Diese Faktoren sind nicht „in Stein gemeißelt“, sondern ein Ausgangspunkt, um sie konkret mit Leben zu erfüllen.
Alle Faktoren sind wichtig für den langfristigen Erfolg Ihrer Vermögensanlage. Allerdings kann bereits ein entscheidender Fehler sehr teuer werden und den Gesamterfolg erheblich infrage stellen. Zu einer „glücklichen“ Geldanlage gehört es, ein Gesamtkonzept zu verfolgen. Bei „Fitness fürs Vermögen“ greifen wir nicht nach den Sternen, sondern machen das Beste aus jeder Situation. Als Team der CREDO Vermögensmanagement GmbH reflektieren wir unsere Entscheidungen regelmäßig und verbessern den Investmentprozess kontinuierlich. Wir reagieren auf die Veränderungen in unserem Umfeld auf die wir keinen unmittelbaren Einfluss haben. Leo Tolstoi bringt es auf den Punkt: „Schnitze das Leben aus dem Holz, das Du hast!“
Übrigens lautet der Schluss bei Anna Karenina wie folgt: „Aber mein Leben, jeder Augenblick dieses Lebens , was auch immer in Zukunft mit mir geschehen wird, wird nicht mehr sinnlos und vergeblich sein wie bisher; es hat einen unbezweifelbaren Sinn bekommen: er liegt in dem Guten, dass ich in jedem Augenblick meines Daseins hineinzulegen vermag.“