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Wenn es bergab geht, wird es leichter!

2024, Mai 2024
10.05.2024

Die ersten Zinssenkungen stehen bevor. Die gute Nachricht für Anleger lautet: Historisch gesehen liefern Anleihen verlässlich positive Erträge nach dem Zinsgipfel. Vor allem für längerlaufende Anleihen sind die sinkenden Zinsen gut.

Es scheint so zu sein, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Die Anleger schwenken inzwischen um und agieren wieder erheblich risikobereiter. Die Stimmung hat sich gedreht.  Statt Pessimismus spüren wir derzeit einen starken Optimismus. Die Markterwartung ist darauf gerichtet, dass die Notenbanken mit mehreren Zinssenkungen die wirtschaftliche Erholung ankurbeln sollen. Der Inflationsdruck hat ebenfalls nachgelassen, was die These auf sinkende Zinsen begünstigen könnte. Die Wahrheit liegt vermutlich jedoch wie so oft in der Mitte. Die Konjunktur verläuft derzeit noch schleppend und die Gewinnerwartungen der Unternehmen könnten über-trieben optimistisch sein. Der Inflationsdruck hat ebenfalls nachgelassen und die Zinsen könn-ten in Zukunft wieder sinken, allerdings vielleicht nicht so stark wie es vom Markt erhofft wird und es bereits eingepreist ist. 

Intakte Zinssenkungsfantasie

Die Inflation befindet sich sowohl in den USA als auch in der Eurozone auf dem Rückzug. Die Kerninflation hingegen hält sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau. Aufgrund der Erholung der Weltkonjunktur profitieren auch die Rohstoffpreise wieder davon. Die geopolitischen Risiken, wie die Krise am Roten Meer sowie die Produktionsausfälle nach den Anschlägen auf die russischen Raffinerien, verknappen das Angebot nach Öl. Gleichzeitig stabilisiert sich die Nachfrage, was zu steigenden Ölpreisen führt. Die letzten Inflationsdaten haben etwas überrascht. Die Kerninflation bleibt hartnäckig. Die Notenbanken bleiben auf ihrem eingeschlagenen Kurs. Sie haben bereits einige Zinssenkungen in Aussicht gestellt, wenngleich nicht so viele wie noch vor ein paar Monaten erwartet wurde. Sie wissen, dass sie die hohe Schuldensituation der Staaten sowie die Folgeschäden einer zu straffen Geldpolitik nicht überreizen dürfen. Gleichzeitig dürfen sie die Inflation nicht aus den Augen verlieren. Von daher bleiben die Zinssenkungsfantasien intakt.   

Gute Nachricht für Anleger

Die gute Nachricht für Anleger lautet: Wenn die Zinsen sinken, ist das gut für länger laufende Anleihen. Historisch liefern Anleihen verlässlich positive Erträge nach dem Zinsgipfel. Beim Tagesgeldkonto dagegen sind die Zinsen variabel gehalten und werden bei den nächsten Zinssenkungen automatisch gesenkt. Im Gegensatz dazu kommen bei den Anleihen zu den laufenden Zinseinnahmen Kursgewinne hinzu. Es ist wie beim Bergsteigen. Wenn es bergauf geht, ist es beschwerlich. Steigende Zinsen führen vorübergehend zu Kursverlusten. Erst beim Ende der Laufzeit erfolgt die Rückzahlung zu 100%, d. h. zum Nennwert der Anleihe. Wenn es bergab geht, setzt der gegenteilige Effekt ein und gibt den Anlegern Rückenwind. Je länger die Laufzeit der Anleihen, desto stärker fallen die aufgelaufenen Kursgewinne aus. Am Ende eines Zinserhöhungszyklus wird das Warten belohnt. In der Vergangenheit gab es für die Anleger bei 10-jährigen US-Staatsanleihen, ausgehend von der letzten Zinserhöhung der US-Notenbank, immer einen hohen Gesamtertrag zu verzeichnen. Davon wollen wir ebenfalls profitieren und haben die Laufzeiten im Depot entsprechend in Europa und in den USA verlängert. 

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